"Hell in a Cell 2010" Kolumne

HELL in a CELL 2010 03.10.2010
Hölle inna Zölle

Furioser Start mit geklauten Submissions
Daniel Bryan ( c ) vs John Morrison vs The Miz - United States Championship / Triple Threat Submissions Count Anywhere Match
Okay, gleich mal vorne weg: Zählen wir doch mal die Leute in diesem Match, die überhaupt Aufgabegriffe in ihrem Repertoire haben! Daniel Bryan und .... fertsch! Nicht ganz fair, aber fein! Man ist ja einfallsreich. JoMo und Bryan arbeiteten hier zunächst gegen ihren selbsternannten Mentor zusammen, behakten sich dann aber erstmal gegenseitig. Da Miz ließ sich aber nicht lange ausschließen, musste sich aber dafür von Morrison in die von Tajiri für dieses Match "geborgte" Tarantula nehmen lassen. Daniel Bryan unterband dies, indem er JoMo vom Apron fegte. Dieser rächte sich, indem er später, als Miz und Bryan sich gegenseitig in einen Leglock zu nehmen versuchten, mit dem Starship Pain auf sie heruntersegelte! Das Geschehen verlagerte sich dann auf die Einzugsrampe, wo JoMo mit einem brachialen Crossbody von der Deko herab glänzte. Das mögen mal eben so einige Meter gewesen sein und damit die Aktion des Matches. Im Anschluss versuchte er sich an einem Cloverleaf gegen The Miz, was aber der herbeigeeilte Alex Riley unterband. Dieser wurde dann vom United States Champion ordnungsgemäß via Wurf gegen den nächstbesten Kameramann entsorgt. Im Anschluss setzte es den LeBell Lock Bryan's auf der Einzugsrampe gegen The Miz zur ersten erfolgreichen Titelverteidigung.

Ein furioser Start und ein interessanter Matchtyp. Doch wie gesagt, außer dem neuen US Champion selbst hatte keiner der Teilnehmer bisher in irgendeiner Form submissiontechnisch von sich Reden gemacht. Daher wäre meiner Meinung nach doch ein anderes Match, vielleicht ein Ladder Match, besser gewesen. So war es doch ein klein wenig unfair gegenüber den Herausforderern.

Kampfzeit: 13:35 Minuten


Kelten Killer Randy Orton
Randy Orton ( c ) vs Sheamus - WWE Championship / Hell in a Cell Match
Der Vorgeschmack auf Hell in a Cell für diesen Abend. Sheamus und Orton schenkten sich nichts und trafen als ebenbürtig dargestellte Gegner aufeinander. Sheamus punktete mit einem Slingshot Shoulderblock, was man von ihm bis dato nicht gesehen hatte. Den Irish Curse aber konterte Orton mit seinem eigenen Trademark Backbreaker, der folgende RKO wurde jedoch abgewehrt und Sheamus schlug mit einem Kitchen Sink Knee Smash zurück. Ein Running Powerslam des Iren auf die Ringtreppe ging dann aber übel nach hinten los. Die Viper rutschte ihm von der Schulter und konterte mit einem Powerslam - AUF die Ringtreppe! Autsch! Sheamus aber rächte sich mit dem Irish Curse - ebenfalls auf der Ringtreppe - und anschließendem Brogue Kick, der aber nicht den Sieg brachte. Es folgte eine Stuhlmassage für den Champion. Viermal schlug Sheamus auf ihn ein, konnte ihn danach aber immer noch nicht pinnen. Ein weiterer Hieb verfehlte und der Ire spürte den RKO! Rollte aber aus dem Ring und entging so einem Cover. Orton versuchte sich nun am Punt Kick, verfehlte jedoch und Sheamus schlug mit einem weiteren Brogue Kick zurück. Im Ring brachte das Cover wieder nicht den gewünschten Erfolg. Das High Cross von der Ringtreppe sollte das Match beenden. Orton aber zog seinem Herausforderer die Füße weg und ließ ihn selbst auf die Treppe krachen. Als Sheamus sich berappelte und erneut anzugreifen versuchte, setzte es den RKO - ihr ahnt es - AUF die Ringtreppe! Das folgende Cover nur noch Formsache und Randy Orton weiterhin WWE Champion.

Kampfzeit: 22:52 Minuten


Auf der Suche nach dem Unsinn des Lebens
Edge vs Jack Swagger
Nachdem Neuling Alberto del Rio die Fans mit einem seiner "gekonnten" Promos in den Tiefschlaf gequatscht hatte, kam Edge hinzu und versuchte den Mexikaner kindgerecht zu verhöhnen. Jack Twagger ( Absicht ) wollte auch mitspielen und ein Match wurde mal eben festgesetzt - ja, durch Michael Hodenkrebs Cole auf Anweisung des "anonymen General Managers".
Das Match wurde dann um Längen besser als das vorangegangene Geseusel. Swagger versuchte hier zweimal, Edge mit einem Suplex von den Seilen zu holen. Beim ersten Mal konnte der Kanadier das noch vereiteln und einen Missile Dropkick durchbringen, beim zweiten Mal musste er die Aktion nehmen. Mit der Edgecution kam er dann zurück und setzte zum Spear an, welchen Swagger aber mit der Gutwrench Powerbomb abfing. Aus dem folgenden Cover konnte sich Edge allerdings befreien. Ebenso aus dem Ankle Lock, indem er Swagger mit einem Roll through in die Seile schickte und anschließend mit dem Spear den Sack zumachte.

Edge ist jetzt übrigens offiziell wieder bei Smackdown, falls das nicht schon bekannt ist. Momentan noch ein Tweener, aber wahrscheinlich auf dem Weg zum Face. Tweener haben ja bei WWE immer ein sehr schnelles Verfallsdatum.

Kampfzeit: 11:31 Minuten


Willkommen im Nexus
John Cena vs Wade Barrett
Ein weiterer Main Event des Abends. Die Klausel für dieses Match war ja, dass, im Falle einer Niederlage, Cena dem Nexus beitreten müsse. Gleichzeitig würde aber Wade Barrett, sollte er verlieren, die Gruppierung auflöse müssen. Cena dominierte die Anfangsphase erstaunlicherweise durch Grappling anstatt mit seiner üblichen Muskelzwergarie. Im Ganzen wirkten die beiden Kontrahennten aber mehr als ebenbürtig, was positiv erwähnt werden muss. Recht früh kamen die übrigen Nexus Mitglieder zum Ring, die aber nicht eingreifen durften. Aber für Ablenkung sorgten sie, als Cena gerade seine alteingesessene Shoulderblock-Spinningout Powerbomb-Five Knuckle Shuffle Offensive ins Ziel brachte. Hier stürmten aber Superstars von Raw und Smackdown, Heels wie Faces, den Ring und prügelten Nexus aus der Halle. Im Ring konnte Wade Barrett den Ansatz zum STF auskontern. Ebenso den Ansatz zum FU und dafür selbst den Wasteland durchbringen. Cena befreite sich aber aus dem folgenden Cover und schlug sofort mit dem FU zurück. Ein wenig überraschend gelang hier auch Barrett der rechtzeitige Kick Out. Nun konnte Cena doch noch den STF ansetzten. Da stürmte aber ein scheinbarer Fan den Ring und lenkte den Ringrichter ab. Indes wurde Cena hinterrücks von einem weiteren "Fan" mit einem Eisenrohr ausgeknockt und Wade Barrett staubte das Cover zum doch etwas unerwarteten Sieg ab. Willkommen im Nexus, John Cena!

Das Publikum war voller enttäuschter und fassungsloser Kinder, die genauso viele überzeugende und intelligente Gesichtsausdrücke zur Schau trugen, wie ihr geschlagener Held. Was die unbekannten Angreifer angeht, so vermute ich persönlich, das es sich dabei um Husky Harris und Michael McGuil ... JOE HENNIG ( !! ) handelte. Schriftlich hab ich das aber nicht.

Kampfzeit: 17:50 Minuten


Michelle hängt am Hungerhaken
Michelle McCool ( c ) vs Natalya - Unified Divas Championship
Jeder PPV braucht einen unnützen Lückenfüller. Michelle McCool Matches eignen sich dafür immer hervorragend. Natalya dominierte hier die klapperige Championesse. Nach einer Discus Clotheline schien bereits Sense zu sein, doch Layla sorgte für Ablenkung, damit das Cover nicht gezählt wurde. Der Dank war ein Tritt in den Bauch, mit dem Michelle sie versehentlich traf. Doch da der Ringrichter sich nun um Layla kümmerte, sah er einen Aufoller Natalyas erst viel zu spät. Wieder nicht der Sieg. McCool gelang es dann zwar, den Sharpshooter in den M.A.D.T. Heel Hook umzudrehen - den man von ihr länger nicht gesehen hatte - doch Natalya reverste erneut und hatte die Championesse in der Mitte des Rings am Rande der Niederlage. Da warf aber Layla ihre Schuhe in den Ring, was die Disqualifikation nach sich zog, obwohl sie außer den Seilen eigentlich nichts getroffen hatte. Dafür musste auch sie noch den Sharpshooter über sich ergehen lassen und Natalya fühlte sich genauso verarscht wie die Fans.

Hab ich schonmal erwähnt, dass ich kein Fan von Michelle McCool bin? Wie auch immer, ich hoffe, dass Nattie bei Bragging Rights ihr Rematch bekommt und sich da den Titel dann auch bitte holt. Es ist unfassbar das eine Wrestlerin wie Natalya hier erstmals überhaupt seit der Einführung des Divas Titels eine PPV Titelchance bekam! McCool hingegen ist in meinen Augen als Championesse in etwas so geeignet, wie als Ernährungsberaterin.

Krampfzeit: 04:52 Minuten


Der Meisterplan des Paul Bearer
Kane ( c ) vs The Undertaker - World Heavyweight Championship / Hell in a Cell Match
Kane in einem PPV Main Event als World Champion! Alle Langzeitfans jetzt mal genüsslich ein und ausatmen! Das Match selbst startete dann lange vor der Glocke. Kane revangierte sich für den Übereifer des Takers von Night of Champions und attackierte ihn, kaum das er die Zelle betreten hatte. Es wurde sich kurz um den Ring geprügelt, bevor es dann endlich in die Zelle ging und diese abgeschlossen wurde. Kane brachte zunächst seine Launching Clotheline durch und wollte ein Cover zeigen, doch der Taker konterte mit dem Hell's Gate. Aus diesem befreite sich der Champion, indem er aus dem Ring rutschte. UT kam mit einem Chokeslam zurück, der ihm aber nicht den Sieg brachte. Den Ansatz zum Last Ride konterte Kane dann aus und brachte seinerseits den Chokeslam durch. Der Taker befreite sich aus dem Cover. Dann setzte der Champion seinem Herausforderer in der Ringecke zu und beging den berühmten 10-Punch Fehler! Das macht man einfach nicht gegen den Undertaker und so musste Kane doch noch den Last Ride nehmen. Wieder befreite er sich aus dem folgenden Cover. Der Tombstone Piledriver sollte dem Taker dann den Sieg bringen, doch wie bereits bei Night of Champions drehte Kane diesen um und brachte ihn selbst ins Ziel. Diesmal aber reichte es nicht zum Sieg und in seinem Zorn streckte das Monster den Ringrichter mit einem Throat Thrust nieder. Der Offizielle wurde daraufhin ausgewechselt, was Paul Bearer nutzte, um in die Zelle zu gelangen. Kane bedrohte seinen Vater daraufhin, ließ sich ablenken und fing sich den Chokeslam des auferstandenen Deadmans. Nun sank die Halle in Dunkelheit und Feuersäulen schossen aus der Einzugsrampe zum groß angekündigtsten Tombstone aller Zeiten. Doch als Kane benommen auf der Schulter des Undertakers hing, blendete Paul Bearer seinen Schützling plötzlich mit einem Lichtstrahl aus der Urne! Im Anschluss drückte er Kane diese in die Hand, der den Taker damit niederstreckte und dann mit dem Chokeslam from Hell tatsächlich den Sieg einfuhr. Kane also weiterhin World Heavyweight Champion und wiedervereint mit Paul Bearer.

Und wer sich jetzt über den Sinneswandel Bearers wundert ... wir erinnern uns, auf welche Weise Paul Bearer im Jahr 2004 die WWE verließ? Richtig, einzementiert vom Undertaker! Rache ist süß, möchte man meinen! Und Kane mit dem zweiten Sieg in Folge über den Taker! Das ist ja fast mehr, als ihm in den letzten 13 Jahren komplett gegönnt war!

Kampfzeit: 21:41 Minuten


Fazit:
Wenn ich einfach mal so tue also ob Michelle McCool nicht existiert, dann war dieser PPV ein voller Erfolg. Drei heiß erwartete Main Events mit davon zwei - zumindest für mich - überraschenden Ausgängen. Schade nur das das Live Publikum so schlecht war. Die Leute in Dallas saßen anscheinend den ganzen Abend auf ihren Händen. Klatschen mussten also wir vor dem Fernseher. Sehr sehenswert, besonders für Langzeitfans.

So lob ich mir das und deine Kolumne und natürlich dich!!

Das wichtigste ist doch, dass Cena verloren hat!!

Interessante Kolumne, und ja ich sehe es genauso, es war wirklich sehr Interessant und das beste war immer noch mit Cena, ich hab mich amüsiert dabei und die Fans, hätte ich am liebsten ausgelacht... Aber war wirklich gut, nachdem mich Over the Limet oder Money of thje Bank enttäuscht hat!!!