Survivor Series 2007 On Edge 18.11.2007
I just got punk'd
CM Punk ( c ) vs The Miz vs John Morrison - ECW Championship / Triple Threat Match
Wie in jüngerer Vergangenheit schon mal geschehen, eröffnete CM Punk die Show. Hätte Randy Orton nicht im Vormonat bei No Mercy den WWE Titel ebenfalls bereits im Opener verteidigt, könnte man WWE glatt böse sein. Immerhin ist auch der ECW Titel ein World Titel und gehört eigentlich nicht in den Opener, ein wenig mehr Wert sollte man diesem Titel schon zuschreiben.
Das Match, das CM Punk, John Morrison und The Miz hinlegten, war dann aber ganz annehmbar. Ein Highlight war hier wohl, als CM Punk einen Frankensteiner gegen Morrison zeigte, aus welchem The Miz eine Powerbomb machte. Was für ein Timing. Gesagt sei hier, dass Miz und Morrison nicht wirklich lange zusammen hielten. Da hat sich anscheinend nach Matt Hardy und MVP direkt das nächste so überhaupt gar nicht funktionierende Tag Team gefunden. Am Ende wich CM Punk einem Ansturm von Miz aus, der daraufhin versehentlich John Morrison vom Apron fegte. Punk nutzte das zum G.T.S. gegen Da Miz und der damit verbundenen Titelverteidigung. Hoo-Rah!
Kampfzeit: 08:00 Minuten
10-Diva Tag Team Match
Beth Phoenix, Melina, Victoria, Jillian Hall & Layla vs Mickie James, Torrie Wilson, Kelly Kelly, Michelle McCool & Maria
Bereits beim Einzug geschah das erste Unglück. Melina rutschte bei ihrem Spagat ab und fiel fast vom Apron, woraufhin sie es einfach nochmal probierte, diesmal erfolgreich - Klatsch, Klatsch.
Warum dieses Match nicht nach Elimination Regeln ausgetragen wurde? Man weiß es nicht, aber gefreut haben dürfte das zumindest Mickie James, die mit vier Hupfdohlen als Partnerinnen gegen drei Wrestlerinnen und zwei Hupfdohlen antreten musste. Wobei man Beth Phoenix sicherlich noch doppelt werten dürfte. Auf den Verlauf dieses leider mal wieder Lückenfüllers wollen wir mal nicht weiter eingehen. Jedenfalls holte Mickie James am Ende nach dem Kiss of Death an Melina mit dem Mick Kick den Sieg für ihr Team. Schade, dass die Ladies bei WWE nicht mehr Bedeutung haben.
Kampfzeit: 04:42 Minuten
Yeehaw, Cowboy!
Lance Cade & Trevor Murdoch ( c ) vs Hardcore Holly & Cody Rhodes - World Tag Team Championship
Ein weiterer kleiner Mann auf der Card war das folgende Match um die World Tag Team Titel. Hardcore Holly & Cody Rhodes forderten Lance Cade & Trevor Murdoch heraus. Der technisch versierteste Mann im Ring war hier wohl Trevor Murdoch, allerdings auch der mit Abstand hässlichste. Recht solide ging es auch hier zu, zwar fehlten die Blockbuster, aber den Midcadern scheint es bei WWE ja eh verboten zu sein, den Main Eventern die Show zu stehlen, selbst wenn sie könnten. Am Ende behakten sich Lance Cade und Hardcore Holly außerhalb des Rings, während zwischen den Seilen Cody Rhodes zum DDT gegen Trevor Murdoch ansetzte. Würde Cody seinen Vater überbieten und tatsächlich einen Titel bei WWE gewinnen können? Die Antwort war - zumindest heute - Nein. Murdoch drehte sich heraus und zog seinerseits die Leg-Trap Sunset Flip Powerbomb durch, was zur Titelverteidigung reichte.
Nach dem Match hatte Hardcore noch einen aufmunternden Klatscher auf die Schulter für den niedergeschlagenen Cody übrig. Vielleicht nächstes Mal.
Kampfzeit: 07:18 Minuten
Survival of the Sickest
Triple H, Jeff Hardy, Rey Mysterio & Kane vs Umaga, Mr. Kennedy, Finlay, Big Daddy V & MVP - Elimination Tag Match
Nun war es also Zeit für eines der Top Matches, das traditionelle Survivor Series Elimination Match. Matt Hardy konnte hier nicht antreten, da er bei Smackdown ( kayfabe ) von MVP verletzt worden war. Damit startete Triple H's Team direkt mit einem kleinen Nachteil, der sich sehr bald vergrößern sollte. Denn als Kane den Chokeslam gegen Big Daddy V zeigen wollte, griff Finlay ein und kassierte den Chokeslam an seiner statt. Dafür gelang dann aber Big Daddy V der Samoan Drop an Kane mit anschließendem Elbow Drop und der damit verbundenen Eliminierung der Big Red Machine. Der nächste, der gehen durfte, war Rey Mysterio. Der fing sich nämlich einen äußerst unschön anzusehenden Swing Bottom Umagas, bei dem Rey auf dem Genick zu landen schien. Es folgte der Samoan Spike zum Ausscheiden Rey-Rey's. Damit stand es dann also Fünf gegen Zwei und Triple H's Team schien im Grunde schon verloren zu haben. Doch dann kam die Wende, denn Jeff Hardy gelang mit dem Twist of Fate die Eliminierung von MVP. Triple H setzte mit dem Spinebuster gegen Mr. Kennedy nach. Big Daddy V wollte das Cover mit einem Elbow verhindern, Helmsley wich jedoch aus und der 487 lbs Elbow traf Kennedy - Autsch! Natürlich ließ sich der Tripster nicht lange bitten und pinnte Mr. Kennedy ... Kennedy. Nun begann Big Daddy V, Triple H und Jeff Hardy zu dominieren. Als er die beiden aber in der Ringecke mit einem Big Splash plätten wollte, wichen sie aus und ließen ihn in die Ecke klatschen. Es folgte ein Double DDT von Hardy & Helmsley, nach welchem Triple H den dicken Papa V eliminieren konnte. Tatsächlich hatten Triple H & Jeff Hardy also den Ausgleich geschafft, da nun nur noch Finlay & Umaga übrig waren. Der irische Ringfuchs durfte sich dann auch via Pedigree verabschieden, womit sich Umaga plötzlich in der Unterzahl wiederfand. Das blieb aber nicht lange so, denn er fing sich ebenfalls den Pedigree, woraufhin Jeff mit der Swanton Bomb nachsetzte und den Samoan Bulldozer erfolgreich pinnen konnte.
Alles in allem ein sehr ansehnliches Match. Allerdings bleibt die Frage, ob nun Triple H & Jeff Hardy hier wie die Hammer-Survivor oder Umaga & friends wie die Hammerwerfer aussahen. Allgemein hat die Fehde mit Triple H dem Samoan Bulldozer bisher nicht besonders gut getan, da er nun schon die dritte "Big Time" Niederlage in Folge einstecken musste. Die Survivor Series wäre eigentlich ideal gewesen, um Umaga auch mal ein Match gewinnen zu lassen. Mal sehen, wie das mit den beiden weiter geht.
Kampfzeit: 22:10 Minuten
Fighting Irish Giant Killer
Hornswoggle vs The Great Khali
Nun also das Traummatch des Abends, auf das jeder Fan auf der ganzen Welt nur gewartet hatte - richtig erkannt, ich will euch verarschen. Ein Match war hier nicht zu erwarten und es gab auch keins. Nach einer Ohrfeige Khali's, die Horny direkt ins Oblivion schickte, griff überraschend Finlay ein, der den Riesen mit dem Shillelagh bearbeitete und damit für Hornswoggle's Disqualifikation sorgte. Anschließend verließ der Ire mit seinem Leprechaun die Halle. The Great Khali blieb mit schmerzenden Beinen und Bullenklöten im Ring zurück.
Was sich WWE bei der Ansetzung dieses "Matches" dachte, das weiß der Teufel. Wahrscheinlich war den Schreibern aufgefallen, dass man mit Batista vs Undertaker im Hell in a Cell so hohe Maßstäbe gesetzt hatte, dass nur eine Matchpaarung wie diese die Show noch ruinieren konnte. Wenigstens hat man sich nicht dazu entschieden, Khali gegen den Leprechaun verlieren zu lassen, was dem Riesen hoffnungslos das Genick gebrochen hätte.
Kampfzeit: 03:19 Minuten
Legend vs Legend Killer
Randy Orton ( c ) vs Shawn Michaels - WWE Championship / Sonderklauseln
Shawn Michaels vs Randy Orton - mann, das hatten wir ja noch nie, ha-ha! Ernsthaft, mit HBK hatte die Legend Killer Sache ja erst angefangen und hier ging sie dann in die übernächste Runde. Sonderklausel in diesem Match war, dass der Titel auch durch DQ den Besitzer würde wechseln können. Für HBK galt, dass er die Sweet Chin Music nicht benutzen durfte, sollte er es doch tun, würde er das Match automatisch verlieren und kein Rematch bekommen, solange Orton Champion wäre. Michaels hatte ja zuvor bei Raw verlauten lassen, dass er den WWE Titel auch mit einem Submission Hold würde gewinnen können. 7 Jahre nach dem Montreal Screwjob hatte da wohl jeder Fan eine ungefähre Vorstellung davon, welchen Submission Hold HBK meinte. Zunächst versuchte er sein Glück aber mit einigen Aufrollern. Das wurde aber nichts. Nach zwei Scoop Slams und Diving Elbow schien Michaels dann doch die Sweet Chin Music zeigen zu wollen, entschied sich aber dann kurzerhand für ein Small Package, was jedoch nicht den Erfolg brachte. Auch den Sharpshooter setzte er an, aber ohne Earl Hebner wurde hier nicht abgeläutet. Der nächste Hold, den HBK ansetzte, war dann tatsächlich das Crossface, aber auch hier kam Orton ins Seil. Einen weiteren Manhattan Drop konterte Orton dann mit dem Inverted Backbreaker. Der RKO sollte folgen, doch kurzfristig entschied sich der Champ dann doch für den Running Kick, mit dem er HBK schon einmal aufs Krankenbett geschickt hatte. Michaels aber fing ihn ab und setzte den Ankle Lock an. Wieder kam Orton ins Seil, obwohl HBK in feinster Kurt Angle Manie auch die Beinschere ansetzte. Tja, Michaels weiß halt genau, wie sich das anfühlt. Nun sollte wirklich der RKO kommen, doch HBK stieß Orton von sich und wollte mit der Sweet Chin Music kontern. Gerade noch fiel ihm ein, dass er die ja nicht benutzen durfte und brach die Aktion ab - was wiederum Randy Orton zum siegbringenden RKO nutzen konnte. HBK aber sollte zuletzt lachen, indem er Randy Orton nachträglich mit der Sweet Chin Music niederstreckte. Auf dem Papier jedoch war und blieb es ein Sieg für Orton, fair & square. Außerdem ein sehr sehenswertes Match.
Kampfzeit: 17:48 Minuten
Rated R Main Event - Undertaker wird geedged
Batista ( c ) vs The Undertaker - World Heavyweight Championship / Hell in a Cell
Hell in a Cell, kann man so ein Match überhaupt verderben? Nun, Batze und Taker lag es gänzlich fern, das auch nur zu versuchen. Es fing behebig an, aber dann floss auch schon Blut. Batista war hier das Opfer, dem nach einem Chair Guilotine des Takers das Blut aus dem Mund lief. Kopf voran ging es dann auch für ihn gegen die Zelle + eines Stuhlschlags und die Crimson Mask war perfekt. Den Old School Rope Walk des Deadman konterte Batista hier mit dem Leviathan Spinebuster, natürlich noch nicht der Sieg. Batze bedankte sich dann für die Platzwunde mit vier Schlägen mit der Ringtreppe, woraufhin auch UT zu bluten begann. Allerdings versuchte der Champ sich auch am 10 Punch in der Ringecke, sogar mit Forehead Biting, etwas, was man gegen den Undertaker ganz einfach nicht tun sollte. Die Strafe folgte auf dem Fuße, in Form des Last Ride, der dem Taker aber noch nicht den Sieg bescherte. Es folgte der Chokeslam, ebenfalls aber nur ein 2Count. Batista schlug zurück, und zwar mit einem Spinebuster, der aber wieder nicht zum Sieg reichte. Batze jedoch setzte nach und zeigte noch einen Spinebuster, diesmal pinnte er jedoch nicht, sondern verließ den Ring, um darunter einen Tisch hervor zu holen. Jetzt wurde es hässlich. Batista hämmerte den Undertaker mit der Batista Bomb durch den Tisch! Hierbei flog UT aber etwas unglücklich und schien mit dem Nacken durch das Holz zu gehen - Holy Shit!! Aber der Clou war, dass das auch nicht zum Sieg reichen sollte. Batista versuchte eine weitere Batista Bomb auf die Ringtreppe, diese konterte der Taker aber mit einem Back Toss auf den Stahl. Da das aber auch nicht reichte, zeigte der Undertaker nun endlich den Tombstone. Batista jedoch befreite sich aus dem Cover. Kurz stand blanker Unglaube im Gesicht des Takers, dann jedoch besann er sich und zeigte einen weiteren Tombstone - auf die Ringtreppe!! Für alle, die sich fragten "Wo ist denn Edge?", gab es nun die Antwort, der kam nämlich jetzt. Das Cover des Takers wäre todsicher durchgegangen - hätte nicht Edge den Ringrichter aus dem Ring entfernt. Der Rated R Superstar war unter dem Ring hervor gekommen und attackierte nun den Deadman mit einer Kamera. Anschließend hievte er ihn auf die Ringtreppe und ließ ein donnerndes Conchairto folgen. Damit waren sowohl Batista als auch der Undertaker KO. Edge legte nun den bewusstlosen Batista auf den Taker und der Ringrichter war gezwungen, den Pin durchzuzählen. Damit kann sich nun auch Batista in die kurze Reihe derer einreihen, die den Undertaker besiegten, ohne etwas davon zu wissen. Edge ließ nach dem Match noch einen weiteren Stuhlschlag gegen den wieder erwachten Undertaker folgen und zog sich dann zurück. Batista war noch immer im Land der Träume und hatte von seiner eigenen Titelverteidigung nichts mitbekommen.
Für Edge gilt aber wohl, dass er schon mal sein Testament aufsetzen sollte, denn im Gegensatz zu Batze weiß der Undertaker sehr wohl, was passiert ist. 1 A Match.
Kampfzeit: 21:26 Minuten
Fazit:
Alles in allem war die Survivor Series 2007 wieder einer dieser Pay-Per-Views, die zwar recht durchwachsen waren, bis auf die beiden Main Event Matches aber nichts zu bieten hatte, was man unbedingt gesehen haben musste. Einen richtigen 5-Sterne-PPV hat WWE in den letzten Jahren aber eh nicht zustande gebracht, von daher gehört die Survivor Series 2007 also noch zu den besseren Großveranstaltungen der jüngsten Zeit.
