OVER the LIMIT 2010 23.05.2010
Persönliche Tagline: ( Ich ) HURRA! BLUT! ( WWE ) Iieh, mach weg! Wir liefern hier gewaltfreies Wrestling, dass das klar ist, du Nicht-unsere-Zielgruppe-Fan!!
( Ich mecker jetzt schon, kann das sein? )
Gold für Ghana
Drew McInthyre ( c ) vs Kofi Kingston - Intercontinental Championship
Ein wahrer Styles Clash! Kofi Kingston überrumpelte McInthyre von Beginn an mit einer sehr schnellen Offensive, der Drew wenig entgegenzusetzen hatte. Bereits in der Eröffnungsphase zeigte der Afri-Ghana ( diesen Begriff nicht googlen! ) einen spektakulären Dive nach draußen. McInthyre versuchte dann, dem Herausforderer sein Thempo aufzuzwingen, sprich selbiges aus dem Match zu entfernen. Doch Kofi in Slow Motion, das geht einfach nicht! Also kam Kingston recht schnell mit einem innovativ ausgeführten Boom Drop gegen den schräg im Eckpfosten hängenden Drew McInthyre zurück. Ein Cover folgte, aus dem sich der Schotte aber befreite. Der Trouble in Paradise sollte kommen, verfehlte allerdings sein Ziel und McInthyre setzte zum Future Shock an. Diesen vereitelte Kofi Shop jedoch mit dem S.O.S. und fuhr den - in meinen Augen ein wenig überraschenden - Sieg ein. Im Gegensatz zu Smackdown nahm ihm hier niemand den Titel wieder ab. Das einzige, was der sich beschwerende Ex-Champion noch bekam, war ein Twist of Fate des zurückkehrenden Matt Hardy.
Kampfzeit: 06:24 Minuten
Erfolg hat seinen Preis
Ted DiBiase vs R-Truth
Was auf dem Papier zunächst wie ein lupenreines Push-Match für den ( offiziell nicht anerkannten ) neuen Million Dollar Champion aussah, sollte offenbar doch keins sein. Ted DiBiase Jr. brachte hier sogar den guten alten Virgil mit zum Ring, seines Zeichens ehemaliger Bodyguard von Ted DiBiase Sr. und offiziell anerkannter Jobber in der WWE und WCW, Gewinner des Titels "Mr. Ich-war-nie-wer-und-das-wird-sich-auch-niemals-ändern" und noch ein paar ähnlicher Erfolge. DiBiase selbst schien sein Charisma an der Garderobe abgegeben zu haben, denn er glänzte hier nicht besonders. Zwar konnte er den Axe Kick R-Truth's mit einem Electric Chair Drop kontern, hatte aber sonst außer einem schönen Neckbreaker der Offensive The Truth's wenig entgegenzusetzen und verlor letztlich klar gegen den Lie Detector. Offenbar hat der "Fortunate Son" hier einen Scheck ausgeschrieben, der hoffnungslos geplatzt ist!
Ob das jetzt ein Push für R-Truth wird oder einfach nur der Niedergang DiBiases wird sich zeigen. Ich persönlich hoffe ja auf ersteres und das sich diese beiden demnächst mal in einem Titelmatch wiedertreffen. Dennoch muss man leider sagen, dass DiBiase Jr. als Neuaufguss seines Vaters mit dem Million Dollar Titel zwar ansich eine gute Idee, bisher aber absolut gefloppt ist.
Kampfzeit: 07:46 Minuten
Rasier mich, du Sau!
CM Punk vs Rey Mysterio - S.E.S. Pledge vs Hair Match
Nun also das erste offizielle Main Event Match des Abends. Punk glänzte hier, indem er einen verfrühten Anlauf zum 619 mit einem harten Kick abfing. Außerdem schleuderte er Rey aus dem Ring, flog mit einem Plancha hinterher, dem aber Mysterio auswich, und musste einen Hurricanrana gegen die Ringabsperrung nehmen. Bei diesem zog sich der Punker tatsächlich eine Wunde am Kopf zu. Im Anschluss warf er Mysterio erneut aus dem Ring, der Kopf voran im dort aufgestellten Friseurstuhl landete und diesen zu Boden riss. Sehr zum Missfallen der Fans eierte nun ein Trainer in den Ring, um CM Punks offenbar nicht geplante Kopfverletzung sofort zu behandeln. Wenig später ging es dann aber weiter. Rey versuchte den G.T.S. mit einem Hurricanrana auszukontern, doch Punk blockte und machte daraus eine Powerbomb in die Ringecke. Einen Asai Moonsault Mysterios fing er dann mit dem erneuten Ansatz zum G.T.S. ab, wurde jedoch abermals ausgekontert. Dafür vereitelte er aber Reys zweiten Anlauf zum 619 mit einem Double Underhook Backbreaker, der aber auch nicht den Sieg brachte. Im dritten Versuch ging der 619 dann zwar durch, doch setzte sich Punk einfach auf und entging so dem nachfolgenden Splash. Ein überhebliches Cover des Punkers führte dann aber zu einem Crucifix Aufroller Rey-Reys, der Punk zum 3-Count auf der Matte hielt. Dann also runter mit der Wolle! Denkste, denn erstmal kam die Straight Edge Society ins Spiel und der Maskenmann und Luke Gallows versohlten Mysterio gründlich. Nun sollte der kleine Mexikaner mit Handschellen gefesselt werden, doch das rief Kane auf den Plan, der die S.E.S. verprügelte und Punk mit dem Chokeslam ausknippste. Mysterio nutzte das, um seinerseits Punk mit den Handschellen ans Seil zu ketten, ihn mit dem 619 benommen zu machen und ihm dann die Haarpracht abzurasieren. Hier erwies sich rey als sehr schlechter Friseur, denn er rasierte wirklich nur Punks nett anzusehendes Haupthaar ab. Die beherzten "Shave his chest!" Rufe der Fans ignorierte er geflissentlich. Schade eigentlich, denn dieses David-Hasselhoff-Gedenk-Brusthaartoupet ist sogar noch schlimmer als der peinliche Wo-sind-meine-Autoschlüssel?-Oh-in-meinem-Bart-Bart.
Nur eine kurze Frage: Warum war es jetzt nötig, diese Fehde über drei PPV's zu strecken? Erst setzt der eine, dann der andere, dann beide. Das ist ... irgendwie sowas von unsinnig!
Aber das Match war trotzdem verdammt gut!
Kampfzeit: 13:49 Minuten
Hart erwischt
The Hart Dynasty ( c ) vs Chris Jericho & The Miz - Unified WWE Tag Team Championship
Zeit für die erste Titelverteidigung der sozusagen neuen Hart Foundation. Ich kann noch immer kaum fassen, dass die endlich Gold tragen! Wurde verdammt nochmal Zeit! The Miz und Tyson Kidd begannen das Match und Miz dominierte hauptsächlich mit Brutalität. Witziger Weise war es wenig später dann aber David Hart Smith, der größte, stärkste und schwerste Mann im Match, der von den Heels isoliert und dominiert wurde. Als ihm endlich der Tag zum Mann mit der interessantesten - und wohl auch lächerlichsten - Frisur in der WWE gelang, zog Chris Jericho die unsichtbaren Hosen an und nahm Kidd recht schnell sehr spektakulär den Wind aus den Segeln. So fing er eine Springboard Aktion des Leichtgewichts mit dem Codebreaker ab! Dieser Wahnsinnskonter brachte aber nicht den Sieg, denn Kidd befreite sich bei einer sehr tiefen Zwei. David Hart Smith kam zurück ins Rennen, wurde aber von Miz ungesehen am Fuß gepackt. Das machte aber nichts, da Natalya das Gleiche mit Chris Jericho tat, was DHS zum Running Powerslam nutzen konnte. Der Sieg war das aber noch nicht. The Miz machte dann den Abschluss. Den Ansatz zum Scull Crushing Finale konnte der körperlich überlegene Canadian Bulldog abwenden, ebenso die Turnbuckle Clotheline, bei der er Miz einfach auffing, was Tyson Kidd zur siegbringenden Hart Attack nutzte. Damit also erfolgreiche Titelverteidigung für die Hart Dynasty.
Zwei Dinge hoffe ich: 1. Das die Jung-Harts jetzt Dauergäste auf PPV Cards werden und ihre Titel noch ein ganzes Weilchen behalten dürfen und 2. Das auch Natalya nun bald mal Gold gewinnen darf.
Kampfzeit: 10:44 Minuten
Rated RK-Draw
Edge vs Randy Orton
Sicherlich eines der interessanteren Matches des Abends. Edge und Orton trafen sich ja zuletzt beim Split von Rated RKO im Ring. Das ist jedoch ein Weilchen her und beide Männer sind seither als Superstars ungeheuer gewachsen, besonders Orton, der wohl das angebliche "schwache Glied" in diesem Team war. Nun begegneten sie sich absolut ebenbürtig. Edge bearbeitete zunächst Ortons Rippen, um wohl den Spear vorzubereiten. Auch der linke Arm des Legendkillers wurde in Mitleidenschaft gezogen, um andererseits dem RKO vorzubeugen. Sehr clever. Orton aber schlug zurück mit einem Superplex und einem Snap Powerslam ( den die Kommentatoren ewig Scoop Slam nennen! Die Amerikanischen! WTF?! ). Den Spear fing er mit einem Kniestoß ab und auch der Spike DDT ging saftig durch. Doch plötzlich ließen Ortons Drogen anscheinend nach, denn er begann sich den Arm zu halten und ein halbherziger Brawl folgte. Dieser endete damit, dass Edge versehentlich die Ringabsperrung spearte und beide Männer ausgezählt wurden. Ein entschiedenes Unentschieden.
Ob sich Orton hier wirklich was getan hat oder ob man nur beide Männer ohne Niederlage ins WWE Titelrennen schicken wollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Ansonsten aber ein solides Match. Nicht so episch wie das, was diese beiden 2004 zustande brachten, aber auch nicht übel. Auch wenn der Ausgang Fragen aufwirft und die Fehde frisch hält. So wie ich WWE kenne, wenn sich keiner verletzt, für die nächsten vier bis fünf PPVs.
Kampfzeit: 12:49 Minuten
Swagger ohne Chance
Jack Swagger ( c ) vs Big Show - World Heavyweight Championship
Wie sehr es sich rächen kann, wenn man es gewohnt ist, als körperlich überlegener Mann in ein Match zu gehen, sahen wir hier. Bereits im Vorhinein war abzusehen, dass Jack Swaggers Move Set wohl zu 85% nutzlos gegen Big Show sein würde und das wurde durchgezogen. Swagger versuchte einen German Suplex und ein paar Headlocks, wurde aber jedesmal weggeschleudert, als sei er ein Cruiserweight. Den einzig lichten Moment im Match brachte ihm ein Shoulder Block gegen Big Shows Beine, der den Riesen fällte, gefolgt von zwei Slingshot Splashes. Das folgende Cover dennoch jenseits eines möglichen Sieges und der Champion wurde durch den Kick Out des Herausforderers aus dem Ring geschleudert. Hoffnungslos überfordert mit der Situation schlug Swagger mit dem Titelgürtel zu und ließ sich disqualifizieren. Aber auch nach einem weiteren Gürtelschlag und einer Massage mit einem Stuhl kam Big Show dennoch wieder auf die Beine und schlug mit zwei Chokeslams, einem davon auf eben jenen Stuhl, einem eigenen Stuhlschlag und letztlich auch dem Knock Out Punch zurück. Swagger blieb bewusstlos im Ring liegen und hatte offenbar seinen Meister gefunden.
Schade, kein Titelgewinn. Aber schön zu sehen, dass Big Show nach langer Mitcard-Zeit endlich so stark dargestellt wird, wie er sollte. Dieser Mann ist ein Gigant, einer der besten im Ring, und sollte auch so eingesetzt werden. Hoffentlich darf er wirklich derjenige welcher sein, der Jack Swagger letztlich entthront - auch wenn das vielleicht erst beim Summer Slam oder der Survivor Series der Fall sein wird.
Kampfzeit: 05:04 Minuten
Sie tänzeln um den Schmetterling und stechen in den Augen
Eve Torres ( c ) vs Maryse - Divas Championship
So, nun noch ein kleiner Lückenfüller vor dem Main Event. Zwei wunderschöne Frauen, die sich um einen silbernen Schmetterlingsgürtel ... nun ja, kloppen. Doch. Eve punktete mit einem schönen Standing Moonsault, während ihre Summersault Senton von Maryse aber mit angezogenen Knien abgefangen wurde. Den French Kiss konnte die Divas Championesse dann abwenden und beendete das Match mit dem I.S.D.K.Z.M.B.U.B.I.A.D.M. ( Ich steck deinen Kopf zwischen meine Beine und bumms ihn auf die Matte ). Nein, der Move heißt nicht wirklich so, aber ich hab keine Ahnung, wie man das sonst nennen soll.
Nur soviel: TNA's Madison Rayne macht den als Signature Move, das mehrfach und nicht als Finisher.
Wusstet ihr das Eve Torres tatsächlich basilianisches Jiu-Jitsu beherrscht und auch Maryse eine erfolgreiche Martial Arts Kämpferin und Schwarzgurtträgerin ist? Diese beiden hätten also ohne weiteres auch ein glaubwürdiges MMA Match anstelle eines kurzen Haare ziehenden, plastiktittigen Catfights bestreiten können. Aber wenn man plötzlich anfangen würde, WWE Diven als glaubhafte Kämpferinnen mit echtem Talent darzustellen, würde man ja die Fans überfordern und das letzte bißchen Logik des WWE Universums würde in einem schwarzen Loch verschwinden.
Kampfzeit: 05:03 Minuten
Batze wird tiefer gelegt
John Cena ( c ) vs Batista - WWE Championship / "I Quit" Match
Endlich ein Match, bei dem es nur rabiat zugehen konnte. Batista gelang es schon recht früh, seinen neuen Submission Move, den Batista Bite, anzusetzen. Cena aber kam auf die Beine und versuchte mit dem FU zu kontern. Das misslang zwar, dafür gelang es ihm aber, den STF anzusetzen, in dem Batista ohnmächtig wurde. JC belebte seinen Herausforderer mit einem Schwall Wasser ins Gesicht wieder und bekam als Dank einen krachenden Leviathan Spinebuster geschenkt. Nächstes Mal lässt du ihn besser schlafen, Johnny! Batze ist augenscheinlich ein Morgenmuffel. Auch die Batista Bomb saß, nach welcher der Champ erst wieder zu Atem kommen musste, aber nicht aufgab. Die Prügelei der beiden ging bis in die Zuschauerreihen, wo Batze androhte, Cena mit der Batista Bomb über ein Geländer hinunter auf den Hallenboden zu schmettern. Das misslang zwar, dafür flog dann aber Batista in die Tiefe. Ob sich das Steiftier hier vollgeschissen hat ist fraglich, aufgeben tat er aber nicht. Auch das Kommentatorenpult durfte nun mitspielen. Und zwar beförderte Batista Cena mit einem Running Powerslam hindurch. Hier fügte sich der Champ eine blutige Wunde an der Stirn zu. Auch diese wurde von Onkel Doc sofort verarztet. Wir bei WWE liefern gewaltfreies Wrestling! Bluten ist verboten und wird mit Freiheitsentzug bis zu sechs Jahren bestraft! ( Das sagt hoffentlich aus, was ich davon halte ). Der Kampf verlagerte sich auf die Einzugsrampe, wo Batista versuchte, den Champ mit einem dort geparkten Auto zu überfahren. Cena entging dem Mordanschlag und verpasste Batze den FU auf die Motorhaube des Wagens. Batze gab nicht auf, was den Champ aber freute, denn der hatte noch was vor: So lud er den Muskelklops auf die Schultern und stieg mit ihm aufs Autodach. Ein FU aus luftiger Höhe drohte! Batista bekam nun doch genug Angst um laut "I quit!" zu rufen. Cena damit Sieger und weiterhin WWE Champion - und vor lauter Freude verpasste er Batista doch den FU vom Autodach und durch die Einzugsrampe!
Nicht die Hand aber dafür den Fuß reichte dann Sheamus dem WWE Champion! Der nächste Herausforderer steht also bereit.
Kampfzeit: 20:32 Minuten
Fazit:
Ein PPV den man gesehen haben sollte, aber nicht muss. Die Matches waren fast alle solide, hätten aber - wenn man mal vom Main Event absieht - auch durch aus bei Raw oder Smackdown stattfinden können. Alles in allem geht die Kurve langsam wieder nach oben, aber sehr langsam dieses Jahr. Und damit meine ich noch nicht einmal die Sorte Unterhaltung, die ich mir von einem Wrestling PPV erhoffe, denn die kriege ich bei WWE nun seit Jahren nicht mehr! Schätze, ich bin zu alt, um deren Zielpublikum zu sein.
