Royal Rumble 2009 – The Legacy auf der Überholspur 25.01.2009
Der erste Test für den Silverbelt
Jack Swagger ( c ) vs Matt Hardy – ECW Championship
Ja genau, der ECW Titel hielt auch im ersten PPV 2009 mal wieder als Opener her. Na ja, mit einem Pavianjungen als Champion, der aussieht, als hätte er gerade seine eigene Sch***e geraucht, ist das auch durchaus verzeihbar. Matt Hardy versuchte hier, den am 13.01.09 verlorenen ECW Titel vom Swagger Jack zurück zu holen. Das Match startete als Faustkampf und blieb auch lange einer. Der Mann von Monkey Island schoss sich auf Hardys linken Arm ein und bearbeitete diesen nach Kräften. Zwischenzeitlich gab es zumindest mal einen schönen Belly to Belly des Champs zu sehen. Matt Hardy kam dann mit einem Moonsault zurück, konnte den Swagger danach aber nicht pinnen. Der Twist of Fate wurde dann geblockt und als Hardy mit dem Side Effect zurückschlagen wollte, schleuderte ihn Monkey Boy Schulter voran gegen den Ringpfosten. Es folgte die Gutwrench Powerbomb zur erfolgreichen Titelverteidigung. Und nun gibt's ne selbstgedrehte Stange Affenhaare! Yay!
Es gibt sie, diese Leute, die 0-8-15 aussehen und dann im Anzug wie Götter wirken, die Leute, die gut aussehen, aber dafür im Anzug absolut shitty aussehen und es gibt solche, die lächerlich aussehen, egal was sie tragen. Da wäre dann Jack Swagger auf jeden Fall dabei. Was soll's, ist ja keine Modenshow hier. Die klare und deutliche Titelverteidigung Swaggers lässt aber wohl vermuten, dass Matt Hardy sich den ECW Titel nicht so bald wiederholen wird.
Kampfzeit: 10:28 Minuten
Glamazon gestürzt
Beth Phoenix ( c ) vs Melina – Women's Championship
Die beiden Ladies gehören bekanntlich zu den besseren Wrestlerinnen der WWE und bewiesen das auch gleich mal, indem sie den Opener überboten. Beth dominierte Melina mit Power. Als diese einen Armbar ansetzte, hob Phoenix sie einfach hoch und schmetterte sie gegen den Eckpfosten. Ein Ansatz zur Victory Roll seitens der Herausforderin wurde dann vereitelt, indem Melina wie ein nasser Sack einfach fallen gelassen wurde. Sehr interessant anzusehen war hier eine Art Leglock, bei dem Beth Phoenix Melina deren eigenen Fuß mehrmals auf den Hinterkopf schlug – ja, das geht. Melina kam dann mit Tritten, einem Facebuster und einem Aufroller zurück, konnte die Glamazon aber nicht am Boden halten. Ein Ansatz zum Bulldog, der wohl der Glam Slam hätte werden sollen, wurde dann aber von Melina mit einem School Girl gekontert, was Melina den Sieg und den Women's Titel einbrachte.
Kampfzeit: 05:57 Minuten
Ein Fußabdruck als Kündigungsschreiben
John Cena ( c ) vs JBL – World Heavyweight Championship
Deja-vu! Diese Paarung haben wir doch schonmal gesehen, oder? Natürlich könnte ich mich auch irren. JBL brachte hier seinen Leibeigenen, Shawn Michaels, mit zum Ring, der ihm den Sieg garantieren sollte. Zuvor hatte er diesem versprochen, ihn auszuzahlen und ihm einen Platz im Rumble garantiert, sollte er gewinnen. Aber gegen den Superkanister? Da würden wohl zehn HBKs nicht reichen, wenns so viele gäbe. Wie auch immer, Cena und JBL lieferten hier eines ihrer besseren Matches. Nach einem Brawl ließ sich JC von HBKs Anwesenheit ablenken und fing sich die Clotheline from Hell ein. Nein, liebe Kinder, keine Sorge, natürlich reichte das nicht zum Sieg. Den F-U, der nicht mehr F-U, sondern Throwback heißt – ist halt familienfreundlicher, und das ist KEIN schlechter Scherz von mir, das meint WWE ernst – ging dann nicht durch, da Bradshaw sich via Elbow befreite. Als der Herausforderer im STF ( so heißt der jetzt ) des Champs hing, rührte sich Shawn Michaels noch immer nicht. Erst als JBL sich erneut aus dem Ansatz zum Throwback befreite und mit einem Big Boot versehentlich den Ringrichter ausknockte, quälte sich HBK in den Ring. Dort fällte er allerdings JBL mit der Sweet Chin Music. Cenas Grinsen gefiel ihm dann aber auch nicht und so bekam auch der Champ den Superkick zu schmecken. Michaels legte dann den toten John L. auf den genauso toten John C. und verkrümelte sich. Da der Ref ebenfalls noch im Land der Träume war, eilte ein neuer Ringrichter herbei, um den Pin zu zählen. Cena aber befreite sich in letzter Sekunde. Schlaftrunken ging es dann wieder auf die Füße für beide und es gab ein Judgement Day 2008 Deja-vu. JBL versuchte eine Short-arm-Version der Clotheline from Hell, wurde aber von Cena mit dem Throwback ausgekontert und daraufhin gepinnt. Titelverteidigung für JC Sux.
Anmerkung meinerseits: Ein Throwback ist eigentlich ein Jump-Over Facebuster, wie ihn Cena gewöhnlich als Trademark Move verwendet. Ein sehr passender Name für seinen Finisher wäre meiner Meinung nach Throwout gewesen ... aber ich schweife ab. Gutes Match!
Kampfzeit: 15:30 Minuten
Kain und Abel
Jeff Hardy ( c ) vs Edge – WWE Championship / No Disqualification Match
Nun wurde es richtig Hardcore! Das begann schon mit Jeff Hardys Gesichtsbemalung, die ihn wie den unehelichen Sohn des Jokers und einem Mitglied von KISS wirken ließ. Edge schien in diesem Match alles auf seiner Seite zu haben. Chavo Guerrero begleitete ihn zum Ring und Jeff Hardy, der die Fans motivieren wollte, ihn anzufeuern, wurde nur mit „We want Christian!“-Sprechchören belohnt. Den Zuspruch der Fans holte sich Jeff dann aber mit einem Twist of Fate auf dem Apron. Als nächstes kam eine Leiter ins Spiel und Edge sollte durch das Raw-Kommentatorenpult gehen. Chavo verhinderte das, musste dafür aber selbst via Big Splash von der Leiter durchs Holz, was ihn außerdem seine Teilnahme am Royal Rumble kostete. Edge gelang es im Ring, den Twist of Fate mit der Edgecution zu kontern, was aber nicht den Sieg brachte. Wütend entblößte der Kanadier den Turnbuckle und wollte Hardy hineinschmettern, wurde aber abgeblockt und mit dem Whisper in the Wind abgefrühstückt, was jedoch auch nicht den Sieg brachte. Als Jeff seinen Turnbuckle Dropkick versuchte, konterte Edge und hämmerte ihn doch noch Kopf voran in den Stahl. Wieder nicht der ersehnte 3-Count. Nun sollte der Spear kommen, doch den wehrte Jeff Hardy mitten in der Ausführung mit dem Twist of Fate ab. Als er daraufhin zur Swanton Bomb aufs Seil stieg, hing ihm plötzlich eine Wurst am Bein. Doch Jeff schüttelte Vickie Guerrero erfolgreich ab und zeigte die Swanton. Das Cover unterbrach aber GM Vickie Wurst, indem sie den Ringrichter fraß ... ääh ... aus dem Ring zog. Matt Hardy eilte herbei und entfernte das Geschwür. Er holte zwei Stühle und ein Con-Chair-to gegen den ausgeknockten Edge drohte. Doch stattdessen zog Matt plötzlich seinem eigenen Bruder den Stuhl über die gruselig bemalte Rübe. Ein mehr als überraschter Edge zeigte das Cover zum Sieg und damit seinem insgesamt siebten World Titelgewinn. Edge auf dem Weg nach Wrestlemania und ein kurzer Traum für Jeff Hardy.
Warum Matt Hardy das getan hat? Ich hab keine Ahnung, was sich WWE von einer Fehde der Hardy Brüder verspricht. Bret Hart vs Owen Hart 2009? Lassen wir uns überraschen.
Kampfzeit: 19:24 Minuten
Der Legendkiller auf dem Weg nach Wrestlemania
Royal Rumble Match
Den Rumble gegannen dann Rey Mysterio mit der # 1 und John Morrison mit der # 2. Alles in allem wurde es in diesem Rumble außergewöhnlich voll und es gab einige Überraschungen. So war die # 25 zum Beispiel kein Geringerer als Rob Van Dam! Wer jetzt hofft, RVD wieder fulltime im Ring zu sehen, den muss ich aber leider enttäuschen. Van Dam machte einen Überraschungsauftritt, wird aber wohl nicht längerfristig bei WWE im Ring stehen. Randy Orton RKOte hier alles, was nicht bei Drei aus dem Ring war. So auch Rey Mysterio, der sich fast 50 Minuten hielt, aus einer Springboard Aktion heraus. Generell waren die drei Mitglieder von The Legacy hier die dominierende Macht. Santino Marella machte auf sich aufmerksam, indem er einen neuen Rekord für die kürzeste Rumble-Präsenz aufstellte. Er hielt genau eine Sekunde durch, bevor ihn Kane eliminierte. Kein guter Abend für Glamarella. Die letzten Sechs waren dann Triple H ( # 7 ), Big Show ( # 30 ), The Undertaker ( # 16 ) und alle drei Legaten, Randy Orton ( # 8 ), Ted DiBiase ( # 10 ) und Cody Rhodes ( # 15 ). Big Show und der Undertaker berangelten sich auf dem Apron, was Orton nutzte, um Big Show via RKO auf den Mattenboden zu schicken. Priceless versuchten sich dann am Undertaker, der sich jedoch erfolgreich wehrte. Es war der bereits eliminierte Big Show, der UT die Füße wegzog und ihn damit auf den Boden und in die Ausscheidung beförderte. Nun waren es also die drei Hs gegen die drei Legaten. Triple H wehrte sich wie ein Berserker und ihm gelang schließlich auch der Pedigree gegen Cody Rhodes. Dieser musste dann auch gehen, unmittelbar nach DiBiase. Hier kam aber Randy Orton von hinten und schickte Trips direkt hinterher. Damit hatte Randy Orton als # 8 den Rumble gewonnen – und mit 48:27 Minuten Zeit im Rumble eine wesentlich würdigere Performance gezeigt als im Vorjahr Cena.
Kampfzeit: 58:38 Minuten
Fazit:
Ja, was soll ich sagen. WWE hat mich mehr als überrascht. Da dachte ich schon, die kreativen Köpfe wären gestorben und dann ganz unverhofft ein Lebenszeichen zum Jahresauftakt 2009. Mit der Titelmusik hat sich WWE auch schon mal übler vergriffen. Alles in allem war diese Veranstaltung mehr als sehenswert, mit guten Matches und einigen Überraschungen. Wenn das so bleibt, sehen wir einem sehr guten Wrestlingjahr entgegen.
